Zum 400. Geburtstag von Paul de Sorbait (1624–1691)
Von Felix Clam-Martinic
Paul de Sorbait war ein früher Vertreter der erfolgreichen Verbindung Niederlande – Wien. Er wurde Mitte des 17. Jahrhunderts Professor, Dekan und sogar Rektor der Wiener Universität. Neben seiner Funktion als Professor für theoretische und praktische Medizin war er auch Leibarzt der Kaiserin Eleonore (Witwe Ferdinands III) und Seuchenhygieniker. Zusätzlich wird auf seiner Gedenktafel im Stephansdom (neben dem Hochgrab Friedrichs III) hingewiesen, dass er Philosoph, Soldat und Musiker war. Sogar auf seinem eigenen Epitaph werden seinen Leistungen als „nichtig“ („mendicus sum et nihil“) bezeichnet. Er ist ein spannendes Beispiel für einen bescheidenen „Gott in weiß“.